Nach einem einstimmigen Beschluss der Gemeindevertretung von Koblach unter Bürgermeister Fritz Maierhofer, konnten im Mai 2013 die Sanierungsmaßnahmen wieder aufgenommen werden.
Die Gemeinde Koblach hat mit Unterstützung des Landes Vorarlberg, des Bundesdenkmalamtes die notwendigen Mittel aufgebracht. Mit ihren Bemühungen zum Erhalt der Ruine, zeigt die Gemeinde Koblach große Verbundenheit und Verantwortung gegenüber diesem kulturellen Erbe. Durch Spenden von vielen Privatpersonen und Firmen konnte das zur Verfügung stehende Budget aufgebessert werden.
Zu Beginn musste zuerst die Baustelle mit großem Aufwand eingerichtet werden. So mussten ein Weg gebaut, ein Materialaufzug errichtet und einsturzgefährdete Mauerteile abgesichert werden. Dann konnte aber ein großer Teil des wuchtigen Geschütz- und Gefängnisturmes innen restauriert werden. Otto Summer von der Firma Wilhelm & Mayer, sein Mitarbeiter Robert Burtscher und freiwilligen Helferinnen und Helfern waren von Mitte April bis Anfang Juli wieder im Einsatz. Fallweise arbeiteten auch Mitarbeiter der „Arbeits-Initiative-Feldkirch (ABF) und ein Flüchtling mit.
In einem vielfältigen Programm haben Kinder aus den Schulen der Region im Rahmen einer „Neuburg-Baustelle für Kinder“ die Ruine Neuburg kennen gelernt und die Restaurierung praktisch erlebt. In einer Führung die Geschichte der Burg erfahren, mit Steinen eigenhändig eine Trockenmauer gebaut, alte Mauerfugen ausgeputzt und mit neuem Mörtel ausgestopft.
Mauerteile, die letztes Jahr mit Stützen abgesichert worden sind, wurden nun fachgerecht restauriert. Beispielsweise wurde bei einer fast verfallenen Schießscharte, ein riesiger Sturz nur noch von einer Baumwurzel gehalten. Zuerst musste der Wurzelstock vorsichtig entfernt werden. Dann wurden zuerst die Seiten neu aufgemauert, dann Verstrebungen für einen neuen Bogen erstellt und schließlich ein neuer Bogen aufgemauert.
Damit restaurierte, historische Mauern wieder lange halten, sind aufwändige Arbeitsschritte notwendig. Lose Steine, alter Mörtel, Schmutz und Wurzelwerk müssen entfernt, Mauerfugen zum Teil mit einem Staubsauger gereinigt werden. Dann werden die Mauern neu verfugt. Wo es für die Stabilität der Mauer notwendig ist, wird neu aufgemauert. Schließlich werden die Steine mit einer Drahtbürste und mit Hochdruck gereinigt.

Aus der Dokumentation von DI-Architekt Raimund Rhomberg, Dornbirn, Sept. 2016
Bauetappe 2013
Die Baustelle wurde Anfang Mai eingerichtet. Dies nahm ca. 2 Wochen in Anspruch, da das Rondell vorläufig erst im Innenbereich restauriert wurde und der Zugang geschaffen werden musste. Der Zustand der aufgehenden Wände im Bereich der Mauerkrone war äußerst bedenklich und musste vorerst durch Holzstipper und Zugbändern, um die Maurer bei der Arbeit durch Steinschlag nicht zu gefährden, gesichert werden.
Für die Baustelleneinrichtung war ein Schrägaufzug für den Lastentransport, sowie eine Aufstiegshilfe in Form eines Podestes und einer Leiter im Bereich der östlich des Rondells gelegenen Ringmauer, notwendig. Bei der Sanierung wurde mit dem westlichen Teil im unteren Bereich der Mauer begonnen. Dabei konnten durch Otto Summer weitere Befunde anhand der Struktur und Konsistenz der bestehenden Mörtel zwei verschiedene Bauphasen festgestellt beziehungsweise bestätigt werden. Der eine Mörtel, zugehörend der jüngeren Bauphase, weist eine zu geringe Festigkeit auf, was den Zerfall am Rondell beschleunigte. Dazu waren zusätzliche statische Lösungen zur Überbrückung der westlichen Schießscharte (4) mit einer kleinen Überwölbung notwendig. Der ursprüngliche Bogenansatz war noch deutlich zu erkennen. Rüstlöcher wurden wieder mit einem Rundholz ausgestattet und sichtbar vermauert. Im Übrigen wurden nur die notwendigen Hohlräume gestopft und nur wenig aufgemauert um den Ruinencharakter beizubehalten.
Es wurde ein Bauopfer in die Mauerkrone des Rondells an der Westseite vermauert. Dieses enthält eine Dose mit einer Nachricht und einen hölzernen Kelch. Die Sanierungsarbeiten wurden auf Grund der erreichten Budgetgrenze Anfang Juli eingestellt.
Im Jahr 2014
konnte ein weiterer Abschnitt der Restaurierung am Westrondell vorgenommen werden. Die Baustelle wurde Anfang Mai eingerichtet und dauerte bis Anfang Juli. Der Schwerpunkt der Restaurierung wurde auf den emporstehenden südlichen Mauerzahn gesetzt. Dies betraf die Innen- sowie die gesamte Außenseite in einer Breite von etwa 6 bis 7m. Im vorhergehenden Jahr wurde dieser Mauerzahn bereits notdürftig mit Opfermörtel saniert und einbandagiert um den weiteren Verfall sowie eine größere Sicherheit für die Restaurierungsarbeit zu gewährleisten (siehe Fotos unten). An der Außenseite des Rondells war ein Gerüst notwendig. Die Arbeiten wurden von dem Mauerfuß zur Krone verrichtet. Um die weiter unten vollendeten Arbeiten besser schützen zu können, wurde eine Plane wasserdicht an das Rondell “geklebt“, um herabfließendes Kalkwasser von der restaurierten Mauerschale ableiten zu können. Die Schießscharte (5) besaß gerade noch einen Rest eines steinernen Sturzes. Die Auflager des Sturzes waren noch gut erhalten und die Scharte konnte somit rekonstruiert werden.
Großes Interesse verfolgte eine Schulklasse, die mit großer Euphorie bei der Sanierung des Rondells half. Die angefangene Westseite des Rondells konnte in diesem Jahr fertig gestellt werden. Um einen Befund lebendig halten zu können wurde der große Ausbruch (Befundpunkt II) im Fundamentbereich des Rondells nur gesichert aber nicht zugemauert. Die Mauerkrone im Westen konnte heuer endlich fertig gestellt werden.
Bauetappe 2015
Die angefangene Westseite des Rondells konnte in diesem Jahr fertig gestellt werden. Die Baustelle dauerte auf Grund des niedrigen Budgets nur einen Monat. Um einen Befund lebendig halten zu können wurde der große Ausbruch (Befundpunkt II) im Fundamentbereich des Rondells nur gesichert aber nicht zugemauert. Die Mauerkrone im Westen konnte heuer endlich fertig gestellt werden.
Über 70 % des Rondells wurden in drei Sanierungsetappen bereits restauriert.
Bauetappe 2016
In diesem Jahr erfolgte die letzte Sanierungsetappe zur Restaurierung des Westrondells. Mit dieser Sicherung wurde ein wichtiger Eckpfeiler der Burgruine Neuburg vor dem Verfall gerettet. Die Baustelle dauerte zwei Monate von Juni bis August und konnte auf Grund der Grabungen etwas in die Tiefe fortgesetzt werden. Durch die Freilegung der Schießscharten kann Kellergeschoss etwas nachvollzogen werden. Auch heuer fand wieder eine Kinderbaustelle am Rondell statt. Dabei wurde ein Teil der Nordmauer restauriert.