Die Ergänzung des, teilweise bereits eingestürzten, Tonnengewölbes beim alten Burgaufgang (H4) erfolgte noch Ende August 1995, und zwar gänzlich ohne Zementbeigabe. Sie sollte versuchsweise jener Bauweise mit früherem Wetterkalk am nächsten kommen. Da Konsistenz und Herstellung des heute viel reineren Kalkes nicht mehr jenem von früher gleichkommen, ergab sich eine unerwartet lange Abbindezeit von nahezu einem Jahr. Die relativ früh einsetzenden Winterfröste wirkten sich in der Folge nicht nur als Abbindeverzögerer aus, sondern entfachten auch eine zerstörerische Tätigkeit im noch ungefestigten Mörtel, besonders an der Oberfläche.
Im Wettlauf mit dem Zahn der Zeit galten die Sanierungsmaßnahmen 1997 zwei kurz vor dem Totaleinsturz stehenden Mauerwerken aus der Frühzeit der Burganlage, den Nordmauern von (L2) und von (J1,H1,H2).
Text: Franz-Josef Huber- nach einem Vortrag anlässlich des Symposions „Die Burgenforschung und ihre Probleme“, 1992. In “Kummenberg” Heft 1997 Rheticus Gesellschaft