Die Betonteile der Restaurierung der fünfziger Jahre wurden entfernt und der grobschlächtig verschlossene Mauerausbruch in der Südwand ordentlich ausgemauert. Die Ferggenische in der Palasmittelwand konnte vor dem Totaleinsturz bewahrt werden. Während der Arbeiten ergaben sich folgende Erkenntnisse:

  • Das Kellermauerwerk scheint ursprünglich eine Ringmauer gewesen zu sein, auf der später ein Palasgebäude mit zwei Wohn- und einem Dachgeschoß aufgesetzt wurde. Die Palasmittelwand befindet sich erst ab dem 1. Obergeschoß mit der Außenmauer im Verband.
  • Das alte Ringmauerwerk (Kellermauer) hatte einen sehr harten Mörtelverband, dem das Wurzelwerk nahezu nichts anhaben konnte.
  • Das nördliche Keller-Schlitzfenster lieferte einige Hinweisspuren auf eine ehedem vorhandene Stichbogenüberwölbung.
  • Tuffsteinfunde in der untersten Ausgrabungsebene deuteten auf rundbogige Fenster im zweiten Wohngeschoß hin.

1991 galten die Arbeiten der Festigung des westlichen Teiles der Palas-(P2) – Südwand und partiellen Bodenuntersuchungen nach Bau- und Kulturresten am Westabhang unter dem Palas.
Die Palassüdwand ist mit 10 m Höhe das höchste noch aufgehende Mauerwerk der Ruine. Sie zeigte nach der Reinigung von Schutt und Strauchwerk bisher die meisten Baudetails und Anhaltspunkte für das frühere Aussehen und die Verwendung des Gebäudes.
Der wie eine Nadel frei in die Höhe ragende südwestliche Eckverband des Palasmauerwerkes neigte sich, bedingt durch die stärkeren Mörtelausfälle beim kleineren innenliegenden Gestein, leicht nach innen. Im Keller befand sich ein Fensterausbruch mit Resten eines Katzenrieses (nach innen stark abgeschrägtes Gesimse). Balkenlöcher verwiesen auf ein Stiegenwerk vom ersten zum zweiten Wohngeschoß und an dessen oberem Ende auf einen Ausgang auf einen bisher nicht bekannten Söller. Wie Tragbalkenlöcherreste andeuteten, lief der Söller an der ganzen Ost-, Süd- und West-Palasseite entlang.
Das erste Wohngeschoß im Palas-Westteil dürfte ein respektabler Saal gewesen sein, worauf Tragkonsolenreste der Decke hinweisen. Die Fenster und eine mutmaßliche Lichttüre dieses Raumes hatten Holzstürze, die Fenster auch Dielenbodenpodeste.
In der Südwand des zweiten Wohngeschosses befindet sich in Söllerhöhe ein später zugemauertes, tuffsteinumrandetes Rundbogenfenster.
Da die Burg abgebrochen und vorher systematisch ausgeräumt worden war, kamen innerhalb der Anlage bis auf wenige Ofenkachelfragmente und Ziegelreste nahezu keine Funde ans Tageslicht. Der Westabhang des Palas barg jedoch einige Scherben, auch Ofenkachelreste von mindestens drei verschiedenen Kachelöfen, die beim Ausräumen der Burg hier „über Bord“ geworfen wurden.
Die Sanierungsarbeiten der Jahre 1993 und 1995 galten der Mittelwand zwischen (PI) und (P2) und der Palas-(P2)-West- und Nordwand. Bei dieser Gelegenheit konnte ein in der Nordwand eingemauertes Eichenbalkenreststück des ehedem vorhandenen Verbindungssöllerganges entnommen und dendrochronologisch untersucht werden. Das dabei festgestellte Fälldatum ca. 1295 weist auf die um diese Zeit erfolgte Erbauung des Palas (P1 ,P2) hin.
Der stärkere Versturz der halben Mittelwand zwischen (PI) und (P2), dem nördlichen Teil derselben, fand bei der Freilegung für die Sanierungsarbeiten eine Erklärung. In diesem Bereich befand sich nämlich im Kellergeschoß eine Verbindungstüre und daran südlich anschließend im Raum (P2) ein offener Kamin. Der aufgehende Kaminteil lag in Richtung Süd-Westecke von (P2) eingestürzt am Boden und ließ sich im Detail an den angebrannten bez. verrußten Steinen als solcher gut erkennen.

Die Sanierungsarbeiten der Jahre 1993 und 1995 galten der Mittelwand zwischen (PI) und (P2) und der Palas-(P2)-West- und Nordwand. Bei dieser Gelegenheit konnte ein in der Nordwand eingemauertes Eichenbalkenreststück des ehedem vorhandenen Verbindungssöllerganges entnommen und dendrochronologisch untersucht werden. Das dabei festgestellte Fälldatum ca. 1295 weist auf die um diese Zeit erfolgte Erbauung des Palas (P1 ,P2) hin. Der stärkere Versturz der halben Mittelwand zwischen (PI) und (P2), dem nördlichen Teil derselben, fand bei der Freilegung für die Sanierungsarbeiten eine Erklärung. In diesem Bereich befand sich nämlich im Kellergeschoß eine Verbindungstüre und daran südlich anschließend im Raum (P2) ein offener Kamin. Der aufgehende Kaminteil lag in Richtung Süd-Westecke von (P2) eingestürzt am
Boden und ließ sich im Detail an den angebrannten bez. verrußten Steinen als solcher gut erkennen.

Text: Franz-Josef Huber- nach einem Vortrag anlässlich des Symposions „Die Burgenforschung und ihre Probleme“, 1992. In “Kummenberg” Heft 1997 Rheticus Gesellschaft