1987 wurden an der Abschnittmauer zwischen Garnisonsburgteil und Ritterburgteil (A,C,Q) mit der abgegangenen Torpartie (F) Festigungsarbeiten durchgeführt.
Es gelang der Nachweis einer grundlegenden Änderung des Tor- und Aufgangskonzeptes in die Hauptburg im Laufe der Burggeschichte.
Die Art der überdimensionalen Mauerausbrüche im oberen Bereich der Schießschlitze lieferte den Hinweis auf die Verwendung gerader Holzstürze anstelle von gemauerten Stich- und Rundbögen im Mauerwerk des 15. und 16. Jahrhunderts. Nach den im Mörtelbett noch spärlich vorgefundenen Stirnholzabdrücken handelte es sich um Eichen-, eher aber um Edelkastanienholz. Die schräg nach außen abgedachte und mit Zinnen bewehrte Abschnittsmauerkrone trug, wie Bodenfunde und ein Mörtelbettrest bewiesen, eine Priepenabdeckung. Im Bereich des Hoftores (F) gelang nach vorsichtigem Entfernen des Wurzelwerkes die Freilegung der völlig vermoderten Tor-Bodendichtleiste und einer schönen Kopfsteinpflasterung auf der anschließenden Innenhofseite. Beide wurden zwecks Sicherung bis zum Restaurierungsabschluss mit einem Schutzvlies abgedeckt und leicht überschüttet. Links und rechts neben dem vollständig herausgebrochenen Tor (F) standen je eine Eiche, nordseits innen (109 Jahre alt), südseits außen (über 100 Jahre alt). Beide Eichen standen auf einem Haufen zerbrochener Dachziegel und Kaminsteine. Scheinbar stammten sie von Verkaufspartien beim Abbruch der Burg
1988 begannen die Sanierungsarbeiten an der Ostwand des nördlichen Palasgebäudes (H1,H2). Hier kamen ein später aufgelassenes Burgtor und eine Torhalle zum Vorschein (Abb.6).
Quelle: Vortrag Franz-Josef Huber anlässlich des Symposions „Die Burgenforschung und ihre Probleme“, 1992 in Krems. Veröffentlicht im „Kummenberg Heft 1997- Rheticus Gesellschaft Jg. 6