Die Ritter Thumb von Neuburg in Unter- und Oberrätien, Rheintal und Thurgau bis zu ihrer endgültigen Abwanderung nach Württemberg Thumb von Neuburg (Vorarlberg und Graubünden)
Die ehemals welfischen Ministerialen Thumb von Neuburg stammen aus dem Raum Ravensburg in Oberschwaben und erwarben im 13.Jahrhundert in Vorarlberg die Herrschaft Neuburg. 1227 ist Albertus Tumbin mit seinen Brüdern in Neuburg belegt.
1363 gehörten zur Neuburg 6 Edelleute und 80 steuerpflichtige Leute mit ihren Familien. Das zusammenhängende Herrschaftsgebiet war von geringem Umfang. Es entspricht dem heutigen Gemeindegebiet von Koblach und erstreckte sich südlich von Götzis bis zu dem Flüsschen Frutz und östlich des Rheins mit der Neuburg, dem Kummaberg und Ort Koblach bis St. Arbogast (Karte). Des weiteren gehörten zur Herrschaft Besitzungen, Güter und Rechte in Götzis, Neu-Montfort, Mäder, Klaus, Weiler, Sulz, Präderis, Rankweil, Feldkirch, Tisis und Gallmist, im linksrheinischen Bernang, Widnau und Rebstein und in Liechtenstein
Eschnerberg und Balzers.
Der Verkauf der Herrschaft Neuburg am 8. April 1363 durch Huge Thumb von Neuburg, auch im Namen der Erben seines Bruders Swigger, an die Brüder Rudolf, Albrecht und Ludwig Herzöge von Österreich,Steiermark und Kärnten, war Österreichs erster Landerwerb in Vorarlberg. Anschliessend sassen die Thumb von Neuburg bis ins frühe 15. Jahrhundert auf der Neuburg bei Untervaz in Graubünden/Ostschweiz.Albrecht Thumb von Neuburg (Sohn von Hans Thumb von Neuburg Anna Gräfin von Aichelberg) und seine Nachkommen erwarben Besitz in Köngen am Neckar und Unterboihingen
(Wendlingen, Lkr. Esslingen), wo die Familie noch heute ansässig ist.)
Die Thumb stammen vermutlich aus der Ravensburger Gegend und erscheinen erstmals im Jahre 1188 mit Hainricus Tumbo in einer Urkunde. Er bezeugt darin eine Schenkung des Herzogs Friedrich von Schwaben an das Kloster Steingaden. Alle Nachkommen dieses Heinrich in männlicher Linie führten den Beinamen Thumb, der in auf Latein verfassten Urkunden teilweise als stultus wiedergegeben wird. Die sichere Stammreihe beginnt mit dem vor 1240 gestorbenen Albertus Tumbin.
Um 1230 wurden die Thumb mit der Neuburg bei Koblach in Vorarlberg belehnt, nach der sich zu erst die Brüder Friedrich und Heinrich Thumb von Neuburg ab dem Jahre 1240 nannten. Sie waren schon zur damaligen Zeit reich begütert, denn der jüngere Bruder Heinrich nannte sich bereits 1244 miles de Biunthe (nach der heutigen Gemeinde Baindt bei Ravensburg) und 1246 miles de Stadeln (nach Stadel bei Niederglatt).
Die Thumb erwarben weiteren Besitz in Graubünden und errichteten dort u. a. die Burg Rappenstein. Um 1300 wurde die Neuburg bei Chur ihr Stammsitz.

Nach: Jörg Nickel, Nachfahrenliste Ritter Thumb von Neuburg