Bereits in der Römerzeit befestigte Kaiser Valentinian I. (364-375) den Rhein der ganzen Länge nach mit Kastellen und Türmen. Im Hinterland der Churerstraße als zweite Linie Fluchtburgen, darunter die Neuburg. *1

Die welfische Präsenz endet 1191 mit dem Tode Herzog Welfs VI, der seinen Besitz Kaiser Friedrich Barbarossa vermacht hat. Im Zuge dieses Erbgangs fiel die Neuburg an die Staufer und wurde ein wichtiger Baustein der sich im Rheintal entwickelnden staufischen Herrschaft, nur durchsetzt mit Gebieten der Grafen von Montfort. Die Inhaber dieser Feste kontrollierten die gesamte rechtsrheinische Talhälfte mitsamt ihren Verkehrswegen an der strategisch interessanten Engstelle.
1192 übernahm Kaiser Heinrich VI. die Vogtei über die Besitzungen des Klosters Kreuzlingen, ausdrücklich solche zu Rankweil. Dazu gehörten auch die in Kummingen. Dieser Ort bildet einen Hauptbestandteil der Herrschaft Neuburg.

Die nächsten Vögte der Güter des Klosters waren die Thumb von Neuburg. 1230 erhielten die Ritter Thumb von Neuburg die Burg Neuburg als Reichlehen. *3

*1 Bilgeri, 1971, Vonbank 1965; *2 Ulmer 1927, S 4; *3 Zösmaier 1879, S 16 – 18 (Zeitschrift z.Geschichte des Oberrheins 10)

Mauer von Bergfried mit Putzrest
Burgruine Neuburg

Bauetappen der Neuburg

Die Burg Neuburg war eine der mächtigsten und größten Burganlagen Vorarlbergs. Inmitten des Rheintals hatte sie eine wichtige strategische Bedeutung. Gelegen auf einem unregelmäßigen Inselberg, dem der Grundriss angepasst war, war sie weithin sichtbar. Die ursprünglich kleine Burganlage wurde mit steigender Bedeutung immer wieder erweitert.
Von dem einst großartigen Ensemble sind noch die Hochburg mit dem Bergfried, der Palas sowie einige Rondelle, die Ringmauer und sechs Tore erkennbar.
Der Zugang zur Burg ist immer wieder verändert worden. Das alte Burgtor (E) ist gut erhalten und sichtbar. Das jüngere Burgtor (O) ist später errichtet worden.

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