Neuburg: Zollwehr
Vom ,,Zollwehr„, im Mittelalter Weingarten, zinsen 1837 drei namentlich nicht genannte Parteien. [1] Damit ist die ungefähre Größe und durch den heute noch fortlebenden Namen die Lage gegeben. Es dürfte sich um die Gegend von Zollwehr 6-18 handeln.
Dieser Name für den Weingarten ist nach der in der Nähe befindlichen Zollstätte gegeben. [2] Das mittelhochdeutsche Wort ,, wern“ bedeutet ,,bezahlen [3] und hängt mit dem Worte Währung zusammen. “Zollwer“ ist also Zollzahlung, hier auf den Ort übertragen. Zollwert und Zollwerch sind verschiedene Ausdeutungen dieses bald nicht mehr verstandenen Wortes.
Der Weingarten muss auch hier sehr bedeutsam gewesen sein, weil der Familienname des Inhabers von 1363 unmittelbar darauf hinweist: Haincz Winzürn, d.h. Heinz der Winzer. Da derselbe auch vom Hangenden Acker zinst, waren seine namengebenden Vorfahren wohl die herrschaftlichen Winzer schlechthin. Historisch sind aber hier keine Weinlieferungen mehr fassbar, sondern nur Geld und Hühner.
Text mit Anmerkungen und Quellen
[1] Q I von dem zolwert, Q II der winsgart an der Zollwerd, Q III vom Weingarten am Zollwerd, Q IV am Zollwerdt, Q V Weingarten am Zollwerd, Q VII von dem Weingarten am Zollwerch genant. Die genaue Lage ergibt sich aus der Ergänzungsschrift E. 1. 9. Später wird diese Flur auch Grund genannt. Von den verschiedenen im Schweizerdeutschen Wörterbuch angegebenen Bedeutungen trifft hier wohl die eines guten Grundes für den Weinbau zu.
[2] Vgl. Kap. Montfort: Kellhof!
[3] Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Leipzig 1872. S. 789.