1311 Belagerung der Neuburg durch Graf Rudolf III. von Montfort Feldkirch in der Neuburger Fehde, Zerstörung des Klosters St. Gerold folgend Bau von Neu Montfort bei Götzis auf Neuburger Boden
1362 Gefangenname von Hugo von Neuburg in Feldkirch durch Graf Rudolf von Montfort
1363 Verkauf der Herrschaft Neuburg samt daran anschließenden Gütern an die Habsburger,
1407 gelangt die Neuburg während der Appenzellerkriege in den Besitz des Bundes ob dem See. Die Burg wurde zwar besetzt aber nicht zerstört.
1445 im Verlauf des „Alten Zürichkrieges“: schweres Gefecht bei der Neuburg
1460 Herzog Sigmund lässt die Burg während des Thurgauerkrieges mit Rondellen verstärken
1647 kampflose Übergabe der Neuburg an die Schweden durch Hans Kaspar Jonas
1704 Plan zum Ausbau der Festung Neuburg wegen der Franzosenkriege
1744 als Festung aufgelassen, ganze Garnisonsbesatzung zog nach Bregenz ab

Die Neuburger Fehde
Die mächtige Position, die der reichsritterliche Adel – die Neuburger, Schellenberger und Emser – auch nach dem Untergang der Staufer auf Vorarlberger Boden, besonders in strategisch wichtiger Lage im Rheintal, einnahm, war den durch mehrere Erbteilungen geschwächten Grafen von Montfort und von Werdenberg, die verfassungsrechtlich auf derselben landesherrlichen Ebene standen wie ihre niederadeligen Konkurrenten, ein Dorn im Auge. Die Besitzungen der Tumb von Neuburg beschränkten den Aktionsradius der Grafen aus der Linie Montfort-Feldkirch ganz erheblich. Der Riegel von Koblach und Götzis schnürte ihren Herrschaftsbereich von Norden her ein, und selbst in der unmittelbaren Umgebung der montfortischen Stadt Feldkirch waren die Neuburger begütert: Sie besaßen dort den Burgstall Blasenberg, Einkünfte aus Gallmist, zinspflichtige Hofstätten in Illbrugg (Feldkirch-Heiligkreuz) sowie das Patronat über die Kirche in Tisis. Südlich der Stadt am Eschnerberg saßen die Schellenberger.
Im Frühjahr des Jahres 1311 entschlossen sich daher Graf Rudolf III. von Montfort-Feldkirch, er war Geistlicher, Graf Hugo von Montfort-Bregenz und Graf Hugo von Werdenberg zu einem militärischen Schlag gegen ihre reichsritterlichen Widersacher. Sie belagerten die Neuburg und gingen gegen den Besitz der Tumb in St. Gerold vor, wobei auch die Propstei verwüstet oder gar zerstört wurde.*1 Die Tumb von Neuburg und mit ihnen wohl auch die Schellenberger erlitten eine schwere Niederlage gegen die montfortisch-werdenbergische Koalition, die damals zu ihrer Unterstützung die Walser als Wehrkolonisten in den gebirgigen Landesteilen ansiedelte,*2 Die Tumb verloren vor allem die Landstraße, die von der Neuburg nach Götzis verlegt wurde, mit dem finanziell interessanten Warenniederlagsrecht, auch die Burg Neumontfort bei Götzis entstand auf Neuburger Boden. *3 Andere Rechte, wie das Patronat über die Kirche Tisis, gingen gleichfalls nach und nach verloren. *4
*1 Vgl. Benedikt Bilgeri, Geschichte Vorarlbergs. Bd. 2. Wien, Köln, Graz 1974, S. 22ff.
*2 Karl Heinz Burmeister, Geschichte Vorarlbergs. 3. Aufi. Wien 1989, S. SOff.
*3 Vgl. Benedikt Bilgeri, Geschichte Vorarlbergs. Bd. 2. Wien, Köln, Graz 1974, S. 23ff.
*4 Vgl. Alois Niederstätter, Die Anfänge der Pfarre Tisis bis zur Übertragung an die Johanniter im Jahre 1315. ln: Tisis. Dorf und Kirchengeschichte.

Zur Zeit der Appenzellerkriege im Jahr 1405 war Graf Hugo von Montfort-Bregenz, bekannt als Minnesänger, Pfandherr der Neuburg, wo ihn ein Burgvogt vertrat. Ein Teil der Neuburger Untertanen schloß sich damals dem antifeudalen ,,Bund ob dem See“, den die Appenzeller und St. Galler initiiert hatten, an, andere blieben dagegen ihrem Herrn ergeben. 1407 gelangte die Burg in den Besitz des Bundes ob dem See, der ihr eine st. gallische Besatzung gab. Nach dem Ende der Appenzellerkriege übernahm wieder Hugo der Minnesänger die Herrschaft, nach seinem Tod 1423 fiel die Pfandschaft an seine Nachkommen, die Grafen Hermann und Stephan von Montfort-Bregenz.[1]
Jener Diettegen von Grünenstein, der 1436 als Neuburger Vogt urkundlich genannt ist, dürfte dort wohl in montfortischem Auftrag amtiert haben,[2]
[1] Benedikt Bilgeri, Bregenz. Geschichte der Stadt. Wien, München 1980, S. 106.
[2] VLA Urk. 6240.

Im Verlauf des ,,Alten Zürichkrieges“ zwischen Österreich und der Stadt Zürich einer- und der übrigen Eidgenossenschaft andererseits wurde die Herrschaft Neuburg im Januar 1445 Kriegsschauplatz. Ein etwa 4.000 Mann starkes eidgenössisch-appenzellisches Heer drang bei Montlingen über den Rhein vor und steckte sofort mehrere Häuser in Koblach in Brand. Zwar setzten sich die Landesverteidiger zur Wehr, doch wurden sie von den weit überlegenen Kräften der Angreifer rasch auf die Neuburg zu abgedrängt, wo sie allerdings keinen Einlass mehr fanden. Daraufhin entwickelte sich ein schweres Gefecht, in dem viele Vorarlberger umkamen. Die Eidgenossen verwüsteten in weiterer Folge große Teile des Vorarlberger Rheintals, [1]
[1] Bilgeri (wie Anm. 33), S. 212. 33 Vgl. Benedikt Bilgeri, Geschichte Vorarlbergs. Bd. 2. Wien, Köln, Graz 1974, S. 22ff.
Bild: Marco Zanoli, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1084024

30-jähriger Krieg und schwedische Besatzung
Gegen Ausgang des 30-jährigen Krieges, am 4. Jänner 1647 hatte der schwedische Feldmarschall Karl Gustav Wrangel Bregenz überrumpelt. Daraufhin sandte er eine Abteilung seiner Heerestruppe landaufwärts. Dieselbe zog über das menschenleere Dornbirn und Ems herauf, besetzte die Neuburg in der sich nur ein einziger Mann befand, der Vogteiverwalter Kaspar Jonas von Buch, der ihnen das Burgtor öffnete. [1] und legte sich mit 90 Mann Besatzung.
Die kleine schwedische Besatzung wurde zuerst vom Grafen Karl Friedrich v. Hohenems, von 1646 – 54 österr. Vogt zu Feldkirch, und alsdann vom kaiserlichen General und Feldzeugmeister Adrian Freiherrn v. Enckevoirt, welch letzterer von Tirol hergezogen war, belagert.
Nach dem Abzug der Schweden aus Bregenz ward zwischen dem schwedischen Kommandanten, Kapitän Richard Graham und dem Feldzeugmeister am 23. Mai 1647 zu Ems ein Vertrag geschlossen, kraft welchem die schwedische Besatzung, die sich tapfer auf der Neuburg verteidigt hatte, freien Abzug erhalten sollte. Am folgenden Tag zog der Kapitän mit 60 seiner Leute nach Überlingen abr, während 25 Mann die zuvor dem Kaiser und Reich gedient , wider bei diesem zu verbleiben hatten.[2]
[1] G. Fischer: Zur Geschichte d. Schwedeneinfalls in Vlbg, 1647 (39. Gymn. Programm Feldkirch 1893/94) S 24
[2] Inhalt des Vertrages bei Bergmann: die Grafen von Ems z.H.Ems (1801)S 57 f